Ausrüstung
Jeder Amateur entwickelt im Laufe der Zeit seine eignen Methoden, zufriedenstellende Ergebnisse zu erreichen. Der Anspruch an Ziele und Ausrüstung ist dabei sehr individuell. Meine Ausrüstung ist basierend auf dem 8"-Newton-Teleskop in der "Einstiegsklasse" für ernsthafte Amateurastronomie und insbesondere Astrofotografie angesiedelt.
Hier folgt eine Auflistung meiner Geräte und anschließend einige Verfahren betreffend die Astrofotografie.
Instrumente
Montierung | EQ-6, nachgerüstet mit MCU-Update und besseren Getrieben, Motoren, Lagern. | |
Hauptoptik | GSO Fotonewton 8"/800mm |
Leitoptik | "Lidlscope" Skylux 70mm/700mm |
Hauptkamera | Canon EOS 1000d, modifiziert |
Guidingkamera | ALCCD5 |
Ablauf einer typischen Beobachtungsnacht
Aufstellung des Stativs grob mit Kompass (Nordrichtung) und Libelle.
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Montage der Montierung mit Gegengewichten und Optiken.
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Grobe Einnordung mit Polsucher. Bei der alten EQ-6 ist das Ablesen der Skalen sehr ungenau.
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Check der Kollimierung mit dem Laser. Das Fernrohr muss vorher genügend Zeit gehabt haben, auf Umgebungstemperatur zu kommen.
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Justage des Suchers.
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Anbringen der Kameras, Anschließen aller Elektronik und Einschalten.
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Nochmal alles in die Waage bringen.
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Check der Achsenausrichtung des Leitsystems mittels Fadenkreuz in PHD2. Gegebenenfalls Korrektur.
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Fokussieren der beiden Kameras am Stern. Für die Hauptoptik nehme ich eine Bahtinovmaske, für die Leitkamera orientiere ich mich an den angezeigen Werten und vor allem dem Sternprofil von PHD2.
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Notebook und Software
Nachführung | PHD2 Open Source Dürfte das meistgenutzte Guiding-Tool sein | |
Fotografie | APT - Astro Photography Tool Kommerziell, aber umfangreich, sehr gut gepflegt und günstig. Man erwirbt ein zeitlich befristetes Abo für den Download, aber einmal heruntergeladene Versionen verfallen nicht! | |
Bildbearbeitung
Hier meine Standardoperationen in Fitswork, die sich für mich bewährt haben.
Als Beispiel dient ein Sternfeld, in dem bei einem Einzelbild eine deutliche Flugzeugspur zu sehen ist.
Erstellung von Dark und Flat:
- Aus Flats und Darks mittels Assistent Masterflats und -Darks erstellen
- Über Masterflat Wavelet mit Standardeinstellungen laufen lassen
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Auf die Belichtungen folgende Batch-Bearbeitung anwenden:
- Alle Belichtungen auswählen
- Masterdark mit Hotpixelkorrektur subtrahieren
- Masterflat_wavelet automatisch skaliert dividieren
- Konv. nach RGB
- über Mehrsternauswahl addieren
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Einzelaufnahme unbearbeitet
Ergebnis nach Addition von 4 Einzelframes
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Anschließend ein Referenzbild für Sigma Addition, ebenfalls aus den Rohbildern, erstellen mit folgender Batch:
- Nur die Belichtungen auswählen, die keine erkennbaren Störungen haben. Wenn dies weniger als 2 sind, diejenigen mit den wenigsten Störungen wählen.
- Masterdark mit Hotpixelkorrektur subtrahieren
- Masterflat_wavelet automatisch skaliert dividieren
- Konv. nach RGB
- über Mehrsternauswahl addieren (normal, nicht Sigma!)
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Anschließend mittels Sigma-Additon der beiden oben erzeugten Resultate das fehlerbereinigte Bild erzeugen mit folgender Batch:
- Die beiden Ergebnisbilder auswählen
- über Mehrsternauswahl addieren mit Sigma-Methode
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Ergebnis nach Sigma-Addition
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Manuelle Operationen am Ergbnis:
- Schwarzwert aus Himmelshintergrund
- Wavelet Rauschfiler mit Gesamtstärke 0.5
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Export auf 8bit-PNG und JPEG:
- Histogramm auf Einstellung logarithmisch und Punktauswahl
- Prinzip: Über Helligkeitsbereichen, die im Bild den meisten Informationsgehalt erwarten lassen, die Kurve steiler stellen; bei wenig Information eher flacher. Nicht übertreiben.
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